THE ARTIST´S GARDEN
Eröffnung
4/11/2023, 16–18 Uhr
bis 31/01/2024

 

 

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THE ARTIST´S GARDEN

Eröffnung
4/11/2023, 16–18 Uhr
bis 31/01/2024

Alan Butler, Dublin
herman de vries, Eschenau
Media Esfarjani, Berlin
Jörg Kratz, Düsseldorf
Rosemary Laing, Sydney
Mevlana Lipp, Düsseldorf
Gabriela Oberkofler, Stuttgart
Malick Sidibé, Bamako
Luzia Simons; Berlin
Kiki Smith, New York
Guy Yanai, Tel-Aviv

THE ARTIST´S GARDEN
04. November bis 31. Januar 2024

Das Motiv des Gartens mit seiner unüberschaubaren Vielfalt an Formen und Farben ist in der bildenden Kunst aller Kulturen und zu allen Zeiten präsent. Ein in der Ikonologie der Kunst der Neuzeit wiederkehrendes Motiv ist der Mariengarten – der hortus conclusus als geschützter Raum und Ort der Kontemplation. Im Gegensatz zur Landschaft beschreibt der Garten einen begrenzten, vom Menschen gestalteten Naturausschnitt. In der westlichen Kunst des 20. Jahrhunderts sind die Gärten von Claude Monet in Giverny und von Max Liebermann in Berlin am Wannsee die bekanntesten. Der Garten dient bis heute vielen Künstlern und Künstlerinnen als Inspirationsquelle und Rückzugsort.

In Anlehnung daran schuf HERMAN DE VRIES, geb. 1931 in Alkmaar, an verschiedenen Orten im Stadtraum „Sanktuarien“, geschützte und unzugänglich eingefriedete Bereiche, in denen sich die Natur frei von menschlichen Eingriffen entfalten sollte. Nach seiner Zeit als Künstler in der niederländischen „Zero“-Bewegung entschied de vries, ausschließlich Pflanzen, Erden und gesammelte Artefakte als künstlerisches Material zu verwenden und erklärte seinen Lebensraum, den Steigerwald, zu seinem Atelier. Beispiele seiner Sammlungen werden in der Ausstellung zu sehen sein. 

Die australische Künstlerin ROSEMARY LAING, geb. 1959 in Brisbane, thematisiert das (Miss-)Verhältnis der weißen Bevölkerung zu den Aborigines und zu deren Land, dass sie in Besitz genommen hat und damit die „Songlines“, die kulturellen Routen der Ureinwohner seit Jahrtausenden, die ganz Australien durchziehen, empfindlich stört. Ihr Medium dafür sind in der Landschaft inszenierte Fotografien. In der Ausstellung zweigen wir Arbeiten aus der Serie„groundspeed“, für die Laing in Absprache mit den örtlichen Aboriginal-Communities große Flächen Urwaldboden mit industriell gefertigtem Teppichboden bedeckt, dessen florale Motive typischen englischen Teppichen des 19. Jahrhunderts entsprechen. Sie fügen sich nahtlos in die Umgebung ein – ebenso surreal wie deplatziert. Nach dem Shooting werden die Elemente für ihren Eingriff in die Umgebung spurlos beseitigt.

LUZIA SIMONS, Jg. 1953, in Berlin lebende Brasilianerin ist eine Pionierin in der Entwicklung des Scanogramms. Auf einem hochauflösenden Scanner arrangiert sie Blüten und Blätter und lässt so eindrucksvolle Arbeiten von intensiver farblicher Brillanz und ungeheurer Schärfe entstehen. Die Pracht der äquatorialen Wälder, die üppige Vegetation Brasiliens und die kulturellen Implikationen von Pflanzengattungen und Blumen machen die Bildwelt von Luzia Simons aus. Anders als die meisten Stillleben-KünstlerInnen unserer Zeit erhebt Luzia Simons zudem einen sozialen, kulturhistorischen Anspruch: Die Bildspeicher – so muss man die Arbeiten aus der Serie »Stockage« deuten – sammeln Informationen über bestimmte Pflanzen, die als Botschafter im »Transfer durch die verschiedenen Kulturen«, so Simons, fungieren. 

MALICK SIDIBÉ, 1936–2016, war ein malischer Fotografiekünstler, einer der bedeutendsten zeitgenössischen Fotografen Afrikas. 2007 erhielt er den „Goldenen Löwen für sein Lebenswerk“ auf der 52. Biennale von Venedig. 1954 fotografierte er sein erstes Porträt unter Anleitung des malischen Fotografen Baru Koné, der ihn in Bildkomposition unterrichtete.Sidibé selbst sah sich allerdings weder als Chronist des sich wandelnden Mali noch als Künstler. Er sei selbstständiger Fotograf und müsse von seiner Arbeit leben: „Ich habe meine Kunden so fotografiert, dass sie mit ihrem Bild zufrieden waren.“ Und so entstand auch das „Porträt mit meinen Blumen“ in der Ausstellung. Anstatt typischer Statussymbole der Zeit hat sich die Porträtierte Blumen als Attribut ausgesucht.

GABRIELA OBERKOFLER, Jg. 1975, geb. in Bozen, lebt in Stuttgart und in Südtirol.Hauptthema der Werke von Gabriela Oberkofler ist die Bewahrung der Natur vor drohender Umweltzerstörung. Ihr Schwerpunkt liegt in der künstlerischen Forschung zu zukunftsweisenden Formen des Zusammenlebens und in der Suche nach neuen Formen der kollaborativen Praxis zwischen Kunst und Landwirtschaft. Im Herbst 2022 eröffnet Gabriela Oberkofler den Taberhof in Flaas/Südtirol als Institut für alternative Landwirtschaft, zeitgenössische Kunst und Leben in der Peripherie.In der Ausstellung sind Zeichnungen der Künstlerin zu sehen.

Die kleinformatigen Gemälde und Gouachen von JÖRG KRATZ (*1987, Düsseldorf) sind wie Fenster in unentdeckte, mystische Landschaften. Bei der Gestaltung der Motivik greift der Künstler auf unterschiedliche Quellen zu. Seine Landschaften sind ein Amalgam aus Realität, Fantasie und dem Bildrepertoire der Malereigeschichte. Seine Werke erinnern an Arkadien oder an die Landschaften niederländischer Altmeister und erlauben uns kleine Einblicke in wundersame, der Zeit enthobene Naturorte.

Die Pflanzenwelt von MEVLANA LIPP, geb. 1989 in Köln, scheint in ihrer hochartifiziellen Künstlichkeit einem extraterrestrischen magischen Garten entsprungen zu sein. In ihrer ornamentalen Formenwelt und zugleich haptisch anmutenden Oberfläche erhalten die Bilder eine stark objekthaften Charakter.

Die Blumen in den beiden ausgestellten Bildern aus der Werkgruppe „Müde Blumen von Montag bis Freitag“ von MEDIA ESFARJANI sind von höchst irdischer Herkunft. Sie zeigen jeweils einen Strauß Schnittblumen, dessen Halbwertszeit kurz ist und offensichtlich nicht einmal das Wochenende erreicht. Auf humorvolle Weise greift sie so die Blumengemälde mit Vanitassymbolik auf, die in den Blumenstillleben des Barock ihren Höhepunkt hatte, und benennt die Arbeiten lapidar mit dem Wochentag ihres „Ablebens“. Man möchte direkt an die „Date-Paintings“ eines On Kawara denken, die das Datum des jeweiligen Tags als Motiv haben. (Media Esfarjani, geb. 1995 in Wiesbaden und studiert zur Zeit noch an der UdK in Berlin.)

In GUY YANAIs Bildern„Plant in German Office“ wird die Pflanzenwelt eines Gartens auf die traurige Möblierung des Innenraums mittels dahin vegetierender Topfpflanze reduziert. Besonders deutlich wird dies in dem ausgestellten Bild „Plant in German Office II“ mit einer einzelnen fast blattlosen Pflanze als dem Abziehbild von Natur in streng geregelter Pinselführung und artifizieller Farbgebung auf grauem Hintergrund.  (Guy Yanai, geb. 1977 in Haifa, lebt in Tel Aviv)

ALAN BUTLER, Dublin, untersucht in seinen multimedialen Werken immer wieder aufs Neue das Verhältnis von analoger und digitaler Bildproduktion. In der Serie seiner „Cyanotypes“ verwendet er als Motiv Pflanzendarstellungen aus Computerspielen, die wiederum der realen Natur entnommen wurden und reproduziert diese in einer alten „vordigitalen“ Wiedergabetechnik für Pflanzen, die im 19. Jahrhundert sehr beliebt war, die Technik der Cyanotopie. Dafür wurden Pflanzen auf chemisch präpariertem Papier ausgelegt, mit einer Scheibe angepresst und von der Sonne belichtet. Analog dazu verwendet Butler Folien der digitalen Pflanzenmotive. Es entstehen weiße, leicht unscharfe Motive auf dem typischen Blau wie 19. Jahrhundert. Als Betrachter suchen wir irritiert nach dem Ursprung der Bildmotive.

URBANISM
with ROSEMARY LAING, BORIS MIKHAILOV, ANASTASIA SAMOYLOVA, STEPHEN SHORE, BEAT STREULI

02/03/–20/05/2023

THERE IS CURRENTLY NO UP-COMING EXHIBITION ON DISPLAY.

Current Exhibition:
JÖRG KRATZ
PAN
Opening Friday, January 27, 2023
27/01/2023–25/02/2023

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