BLAISE DRUMMOND
30/10/–23/12/2010

 

Unter dem Einfluss postminimalistischer Konzepte zitiert Drummond die reduziert abstrakte Formensprache der 60er und 70er Jahre und transformiert sie in ein semantisches System, das Teil unserer Alltagskultur geworden ist. Auf deren Wurzeln verweist er mit den Architekturen von Le Corbusier, van der Rohe u.a. als Orte idealisierter menschlicher Existenz, die der Künstler in seinen Bildern sehnsüchtig beschwört und zugleich als künstliches Konstrukt vorführt. Die Architekturikonen der Moderne treffen in den Bildern auf vegetabile Formen des Drippings oder der Décalcomanie, profane Gegenstände oder Naturfragmente. Alle Elemente scheinen in einem labilen Gleichgewicht auf dem Weiß der Leinwand zu schweben, so als ob sie für einen kurzen Moment ihren idealen Platz gefunden hätten – bis der Künstler dem Betrachter erlaubt, die vollkommen erscheinende Harmonie als Scheinwelt zu entlarven. Die Beschäftigung mit der Vergangenheit führt bei Blaise Drummond nicht zu einem nostalgischen Déjà-vu, sondern sie lenkt den Blick auf unsere Gegenwart im Spiegel unserer Geschichte.

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