DIET SAYLER

 

 

Diet Sayler, geb. 1939 in Rumänien, ist ein Vertreter der Neo-Avantgarde, der seit den 1960er-Jahren Wege jenseits der gängigen staatlichen Kunstdoktrin im Ostblock beschritt.

Anfang der 1960er Jahre schuf er eine abstrakte Malerei, die in der Folge als westlich und dekadent diffamiert und von allen Ausstellungen ausgeschlossen wurde. Erst 1968, während des Prager Frühlings, zeigte die Ausstellung “5 junge Künstler” (Bertalan, Cotosman, Flondor, Molnar und Sayler) in der Galeria Kalinderu in Bukarest zum ersten Mal abstrakt-konstruktive Kunst in Rumänien. Das war der Durchbruch. Sayler zog nach Bukarest und konnte im Ausland ausstellen, aber er durfte nicht dorthin reisen. 1971 änderte sich das politische Klima. Der Reformfrühling in Bukarest ging zu Ende, und danach konnten Saylers Werke im Ostblock nicht mehr ausgestellt werden. Außerdem gab Sayler mehrere Interviews in der ausländischen Presse und geriet infolgedessen noch mehr in Isolation.

Nach seiner Emigration nach Deutschland im Jahr 1972 verlegte Sayler seinen Arbeits- und Lebensmittelpunkt nach Nürnberg, wo er vom 1992 bis 2005 neben seiner künstlerischen Arbeit auch als Professor an der Akademie der Bildenden Künste tätig war.

1975 stellte er seine Werke erstmals im Grand Palais in Paris aus. Es folgten Einzelausstellungen in namhaften internationalen Galerien, der Galerie Grare in Paris, der Galerie Hermanns in München, später in der Galleria Lorenzelli in Mailand und in der Galeria Edurne in Madrid. Seine Arbeiten wurden seitdem in vielen westeuropäischen Ländern sowie in Brasilien, Japan und den Vereinigten Staaten gezeigt. 1990, nach dem Fall des Eisernen Vorhangs, wurden Retrospektiven von Diet Sayler auch in Osteuropa gezeigt, im Tschechischen Museum in Prag, im Vasarely-Museum in Budapest und im Nationalmuseum in Bukarest.

Die Ausstellungsreihe “konkret” in Nürnberg, die Sayler initiierte und von 1980 bis 1990 betreute, fand internationale Beachtung. Rund 100 Künstler nahmen daran teil, darunter Dan Flavin, Ellsworth Kelly, Kenneth Martin, Vera Molnár, François Morellet, Aurélie Nemours, Mario Nigro, Leon Polk Smith und Jesús Rafael Soto. 1988 kuratierte Sayler in Berlin die deutsch-französische Ausstellung “Konstruktion und Konzeption”.

Im selben Jahr erhielt er den Camille-Graeser-Preis in Zürich. Neben Ausstellungen von Gemälden, Druckgrafiken, Skulpturen und Fotografien wurden auch eine Reihe von ortsspezifischen Installationen gezeigt, so in der Galerie Grare, Paris; im Palazzo Ducale, Genua; in der East West Gallery, New York; in St. Peter’s, Cambridge; in der Gallery A, London; in der Ely Cathedral, Ely; in der University Gallery, Pilsen, Tschechien; im MUWA, Graz, Österreich; im Museo CAMEC, La Spezia, Italien.

DIET SAYLER<br/>Paglio, 2002, Diptychon, acrylic on canvas on wood, 105 x 312 x 5,5 cm
DIET SAYLER
Paglio, 2002
Diptychon, acrylic on canvas on wood
105 x 312 x 5,5 cm

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DIET SAYLER<br/>Vincent, 1998, acrylic on wood, 140 x 238 x 8,5 cm
DIET SAYLER
Vincent, 1998
Acrylic on wood
140 x 238 x 8,5 cm

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DIET SAYLER<br/>Duett , 1991, Zufallsbild, acrylic on canvas on wood, 150 x 150 cm
DIET SAYLER
Duett, 1991, Zufallsbild
Acrylic on canvas on wood
150 x 150 cm

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